oder
Reisebericht vom Pilgerweg: Von León nach Santiago de Compostela
Vor nicht einmal 17 Tagen wurden fünf Pilger in der Wendelinuskapelle bei Hausach feierlich ausgesendet. Am Mittwoch, den 4. Juni, machten sie sich auf den Weg: Mit dem Flugzeug ging es zunächst von Basel nach Santiago de Compostela, anschließend mit dem Mietwagen weiter nach León.
Von dort aus beginnt ihre Pilgerreise auf dem berühmten Camino Francés – zurück nach Santiago de Compostela. Auf dem Weg besuchen sie bedeutende Stationen und Höhepunkte des Jakobswegs.
Begleiten Sie unsere Pilger auf ihrer spirituellen Reise und verfolgen Sie ihre Erlebnisse "live" auf unserer Homepage!
1. Tag
Mittwoch, 04.06.2025
So früh sind wir schon lange nicht mehr aufgestanden. Um 3 Uhr morgens ging es los. Kurz nach 6 starteten wir mit unserem Flieger von Basel nach Santiago. Mit dem Mietwagen ging es dann gleich
weiter Richtung Leon.
Aber erst musste ein Kaffee her und so saßen wir 5 (Gerhard, Heidrun Otmar, Karlheinz und Katja) in einem Café direkt am Jakobusweg und sammelten die ersten Eindrücke.
Gut gestärkt konnten wir Leon mit seiner sehr schönen Kathedrale erkunden. Fast 200 Fenster mit 1800 m² bunter Fensterfläche findet man in der Gotischen Kirche des 13./ 14. Jahrhunderts.
Aber auch außerhalb des Monuments ist die Stadt sehenswert und so konnte selbst unser pilgererfahrener Gerhard noch schöne neue Ecken entdecken.
2. Tag
Donnerstag, 05.06.2025
Ein wunderschöner Tag geht zu Ende. Nach einem bodenständigen Frühstück in unserer Pension starteten wir nach Astorga zur Kathedrale und dem Gaudi-Palast, der heute ein Museum
beheimatet. Anschließend ging es weiter nach Castrillo de Los Polvazares. Das Dorf aus rotem Stein wurde von der Maultiertreiber- Tradition der Maragata geprägt und wurde zum
historisch-künstlerischen Denkmal erklärt.
Nach einem leckeren Mittagessen in der öffentlichen Herberge in Rabanal de Camino machten wir uns auf den weiteren Weg.
Zu Fuß ging es für uns jüngeren Vier nach Foncebadon und weiter zum Cruz de Ferro. Ginster-gesäumte Wege führten uns auf den höchsten Punkt des Camino
francais, wo wir immer wieder auf andere Pilger aus der ganzen Welt trafen.
Bis Manjarin ging es weiter, bevor uns Gerhard wieder einsammelte.
Unsere heutige Unterkunft liegt in Vega de Valcarce. In dem einzigen Restaurant genießen wir eine leckere Paella und einen himmlischen Nachtisch. Ein runder Abschluss eines
besonderen Tages.
3. Tag
Freitag, 06.06.2025
Warum gehen schöne Wege immer bergauf? Von La Faba aus führte uns der Camino stetig hinauf. Getreu nach dem Motto "No Pain, no Glory" gelang uns der anstrengende Aufstieg. Dafür
wurden wir immer wieder mit wunderschönen Aussichten belohnt. Außerdem gibt es immer wieder schlaue Geschäftsleute, die genau dort ein Café oder eine Bar für erschöpfte Pilger eröffnen.
Das Wetter hielt und die Landschaft mit den vielen Ginsterbüschen ist beeindruckend.
So beseelt fanden wir auch das Pilgermotto für uns fünf:
"Wir erkunden Gerhards Perlen des Camino".
Der Weg führte uns nach O Cebreiro, wo wir von einem Dudelsackspieler empfangen wurden. O Cebreiro ist ein altes Keltendorf, das durch den Heiligen Kelch berühmt wurde.
Kurz vorher überschritten wir die Grenze nach Galicien. Gestärkt mit leckerem Pulpo ging es weiter nach Fonfria, wo uns Gerhard wieder einsammelte.
Ein Abstecher nach Samos zum Kloster San Julian durfte natürlich nicht fehlen.
Nun sind wir in Lugo in einer Ferienwohnung mitten im Zentrum. Zum Tagesabschluss gibt es leckere galicische Spezialitäten.
4. Tag
Samstag, 07.06.2025
Wir sind am Meer!!!
Wie jeden Morgen unserer Reise gab es morgens einen Pilgersegen mit Weihwasser auf die Stirn. Danach wollten wir eigentlich unsere schöne Ferienwohnung verlassen und ließen den Schlüssel in
der Wohnung zurück. Aber oh Schreck, die Eingangstür war abgeschlossen und wir kamen nicht auf die Straße. Gott sei Dank konnten wir einen spanischen Adonis aus dem Bett klingeln, der uns die Tür
aufschloss.
Nach einem leckeren Frühstück besichtigten wir noch die Kathedrale und die imposante Stadtmauer von Lugo.
Anschließend machten wir uns auf "zum Ende der Welt".
Früher dachten die Menschen, dass die Welt dort zu Ende wäre und nur noch das Meer kommt.
Gerhard ließ uns in Playa de Rostro raus und wir pilgerten teilweise abseits des Jakobusweges an der Küste entlang bis zum Kap Finisterre. Immer wieder mussten wir anhalten, um
die atemberaubende Natur zu bewundern und zu fotografieren. In den kleinen Dörfern entdeckten wir die für die Gegend typischen Kornspeicher, die teilweise noch benutzt werden. An unserem Ziel
angekommen ließen wir es uns natürlich nicht nehmen, uns mit dem km-Stein 0,0 abzulichten.
5. Tag
Sonntag, 08.06.2025
Wir sind in Santiago und haben Zuwachs bekommen.
Am Vormittag führte uns unser Weg in das charmante Küstenstädtchen Muxía, wo wir bei strahlendem Sonnenschein die raue Schönheit der galicischen Atlantikküste erleben durften. Die mystische
Atmosphäre rund um das Santuario da Virxe da Barca und die mächtigen Wellen, die gegen die Felsen schlugen, vermittelten einen bleibenden Eindruck von der spirituellen Bedeutung dieses Ortes am
Ende des Jakobswegs.
Nach unserem Aufenthalt in Muxía machten wir uns auf den Weg nach Santiago de Compostela. Während der Fahrt tauchten wir in eine interessante Diskussion über die Eukalyptusbäume ein, die in
dieser Region so präsent sind. Wir informierten uns über ihre Herkunft, ihre wirtschaftliche Bedeutung und auch über die ökologischen Kontroversen, die ihr massiver Anbau mit sich bringt.
Am Nachmittag erreichten wir Santiago. Dort trafen wir uns mit Gerhards Enkelin Elisa, die nun die letzten Tage mit uns verbringt. Besonders Opa Gerhard macht sie damit eine große Freude. Endlich
machten wir uns auf den Weg zur berühmten Kathedrale. Den Platz vor der Kathedrale zu betreten war ein besonderer Moment für uns. Viele Pilger aus verschiedenen Ländern freuten sich Santiago
erreicht zu haben und umarmten und fotografierten sich gegenseitig. Leider konnten wir die Pilgermesse am Abend nicht besuchen, da durch Pfingsten und Kommunion zu viel los war.
Nach einem gemütlichen Abendessen in einem der kleinen Lokale in der Altstadt ließen wir den Tag mit einem Spaziergang im Park Alameda ausklingen. Von dort bot sich uns ein wunderschöner Blick
auf die Kathedrale, die sich aus der Stadt emporstreckt, ein Moment der Ruhe und Reflexion nach einem ereignisreichen Tag.
Zum Abschluss genossen wir noch einen Absacker in einer kleinen Bar. Ein gelungener Tag zwischen Natur, Kultur und Familienfreude.
6. Tag
Montag, 09.06.2025
Pilgermesse, Muschelkirche und Padrón.
Unser Tag startete bei herrlichem Wetter. Unser Zuhause ist das liebevoll geführte Hotel Suso, das Lieblingshotel von Gerhard. Schon beim Frühstück wurden wir mit einer köstlichen und
reichhaltigen Mahlzeit verwöhnt, die einen maurischen Einschlag hatte – eine interessante und schmackhafte Mischung, die uns perfekt in den Tag starten ließ.
Nach dem Frühstück machten wir uns sehr früh auf den Weg zur berühmten Kathedrale, um die Pilgermesse um 12 Uhr mitzuerleben. Besonders spannend war die Verlesung der ankommenden Pilger aus aller
Welt. Es ist faszinierend zu sehen, wie viele Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen sich auf den Weg gemacht haben, um hier anzukommen und ihre Reise zu feiern. Leider wurde das
Weihrauchfass in der Kathedrale dieses Mal nicht geschwenkt, trotzdem fanden wir es sehr beeindruckend. Eine kleine Kerze entzündeten wir für die kleine Lotte, die erst vor zwei Tagen auf die
Welt kam. Wir wünschen ihr Gottes Segen.
Am Nachmittag unternahmen wir eine Fahrt zur Muschelkirche in O Grove. Die ganze Kirchenfassade ist mit Muscheln verziehrt. Die Gegend dort sieht aus wie an der Côte d’Azur – mit traumhaften
Ausblicken und einer warmen Brise.
Das Wetter war einfach herrlich, die Temperatur stieg auf 34 Grad – perfekt für einen entspannten Tag am Meer. Nach einem erfrischenden Fußbad im Meer machten wir einen Abstecher nach Padrón, um die berühmte Kirche mit dem Felsen hinter dem Altar zu besichtigen. Viele Pilger auf dem Camino Portuges machen dort Halt. Zum Abendessen suchten wir uns ein nettes galicisches Restaurant, in dem wir die lokale Küche genossen. Es war ein wundervoller Tag voller besonderer Momente, die uns noch lange in Erinnerung bleiben.
7. Tag
Dienstag, 10.06.2025
Über den Dächern von Santiago.
Heute begann unser Tag mit einem leckeren Frühstück im Hospedaría San Martiño Pinario, das eine reichhaltiges und günstiges Pilgerfrühstück anbietet. Es war ein perfekter
Start in einen Tag voller Entdeckungen.
Anschließend machten wir uns auf dem Weg zum Mercado de Abastos. Hier konnten wir die lebendige Atmosphäre spüren und die Vielfalt der regionalen Produkte bewundert. Fisch, Fleisch, Obst, Gemüse,
Meeresfrüchte und lokale Spezialitäten, alles war frisch und einladend.
Anschließend verteilten wir uns in der charmanten Altstadt um ein bisschen zu shoppen. Neben Souvenirs entdeckten wir eine beeindruckende riesige Kerze, die von zwei Brüdern aus O Cebreiro nach
Santiago getragen wurde. Sogar einen Zeitungsbericht gab es darüber. Es war faszinierend dieses besondere Stück zu sehen.
Während unseres Bummels erfuhren wir auch etwas über die schwarzen Steine, aus denen Schmuck gefertigt wird. Gagat ist ein versteinertes Holz, das als organischer Edelstein gilt. Der Schmuck wird
seit dem 11. Jahrhundert in Santiago hergestellt, ein typisches Handwerk der Stadt.
Abends folgte ein weiterer Höhepunkt unserer Reise. Wir stiegen auf das Steindach der Kathedrale und den Carraca-Turm. 140 Stufen ging es hinauf auf den 72 Meter hohen Turm. Ein unvergleichlicher
Panoramablick über die Stadt bot sich uns. Selbst für Gerhard, der ein "alter Hase" in Sache Santiago ist, war es ein einzigartiges Erlebnis, da er zum ersten Mal dort oben war.
Nach einem letzten Pilgermenü nahmen wir Abschied von der Kathedrale. Morgen geht es für einen Teil von uns wieder nach Hause.
Aber die Reise ist noch nicht zu Ende. Ich schreibe morgen meinen letzten Bericht und übergebe meine Schreibfeder an Otmar, der mit seiner Tochter noch nach Finisterre pilgert. Wir dürfen
gespannt sein, was die beiden zu berichten haben.
8. Tag
Mittwoch, 11.06.2025
- Rückflug -
Teilweise zuhause
Heute sind wir früh los zum Flughafen und sind zur Mittagszeit wieder in Deutschland angekommen.
Für uns, die wir wieder zuhause sind, geht eine besondere Reise zu Ende. Wir haben eine Menge gesehen und erlebt. Gerhard konnte uns viele seiner "Perlen" näherbringen und wir konnten den Spirit
des Camino erfühlen.
Vielen Dank dafür.
Vater-Tochter-Tour von Santiago de Compostela nach Finesterre
8. + 1. Tag
Mittwoch, 11.06.2025
Hallo Hans-Peter, Katja hat mir ja die Schreibfeder übergeben 😉 - hier also der Bericht von Tag 1 des Zusatzweges von Elisa & Otmar ans Kap Finisterre:
Nachdem wir gestern schweren Herzens Abschied nehmen mussten von unseren Mitpilgern, die schon kurz nach 6 Uhr heute morgen die Heimreise antraten, machten Elisa und uch uns heute alleine auf den
Weg zum 90,8 km entfernten Kap Finisterre, dem "Ende der Welt". Nach einer Gewitternacht starteten wir mit einem seltsamen Gefühl an der Kathdrale, deren Türme teilweise von niedrigen Wolken
umringt waren. Bei extrem schwülwarmen Temperaturen ließen wir Santiago bald hinter uns und waren fasziniert vom wolkenumhangenen dichten und grünen Wald. Manchmal fühlten wir uns wie im
Regenwald, und der ständige Geruch nach Eukalyptus und die Schwüle verstärkten dieses Gefühl.
Erst nachdem bei wir bei Carballo den höchsten Punkt der heutigen Etappe überschritten hatten, wurde die schwüle Luft von einer leichten Brise weggeweht. Weniger schöne Wege entlang oder auf der
Straße (aber mit wenig Verkehr) und schöne Waldwege wechselten sich dann ebenso ab wie Wolken und Sonne. Aber kein Regen heute - prima!
Ein paar kleine Dörfer, schöne alte Brücken, und ganz speziell die tolle Brücke samt Wasserfall bei Ponte Maceira lagen auf unserem Weg. Unser heutiges Etappenziel Negreira bietet mit seinen
7.000 Einwohnern gute Einkaufsmöglichkeiten und eine gute Auswahl von Unterkünften, aber ansonsten wenig Sehenswertes.
Morgen steht eine längere Etappe von 27km an. Wir hoffen, dass das Wetter besser wird als vorhergesagt und dass uns unsere Handicaps keinen Strich durch die Rechnubg machen. Elisa's Erkältung
geht in das nächste Stadium mit laufender Nase und meine Schienbeinentzündung meldete sich heute auch stärker zurück - Retterspitz und Ibuprofen müssen die Sache richten...!😉 Hasta maniana!
8. + 2. Tag
Donnerstag, 12.06.2025
Tag 2 des Camino de Finisterre:
Geschafft! Nach 27 km und knapp 800 Höhenmetern sind wir in der sehr schönen Pilgerherberge Monte Aro angekommen und freuen uns auf unser wohlverdienten Pilgermenü heute Abend. Nachdem es die
ganze Nacht durchgeregnet hatte, war es zumindest für die ersten Stunden unserer heutigen Etappe von Negreira nach Lago einigermaßen trocken. Ab und zu ließ sich sogar die Sonne blicken, so dass
der stetige Aufsieg auf schmalen Waldwegen sehr schön und abwechslungsreich war. Nachdem wir gegen Mittag die Hochebene erreicht hatten, änderte sich sowohl das Wetter als auch die Landschaft.
Nordwest-Galizien machte seinem Ruf als regenreichste Region Spaniens (150 Regentage im Jahr) alle Ehre.
Die tiefliegenden Wolken wurden durch einen teils sehr stürmischen Wind über die Ebene und die Felder getrieben, so dass wir für die nächsten 15 km fast durchgehend gegen feinen Wolkenniesel von
links oder von vorne ankämpfen mussten. Erst nach Überquerung des Monte Aro kurz vor der Herberge wurde es trockener. Aber frisch geduscht geht es uns beiden schon wieder viel besser
😉.
Morgen steht eine weitere längere Etappe an. Wir wollen knapp 26km bis Cee laufen, damit der letzte Tag nach Finisterre etwas entspannter wird. Aber erst mal freuen wir uns jetzt auf das Essen
und eine einigermaßen gute Nacht im Schlafsaal...
8. + 3. Tag
Freitag, 13.06.2025
Tag 3 des Camino de Finisterre - der lange Weg zum Atlantik...:
Nach einer unerwartet guten Nacht im Schlafsaal werden wir früh morgens von teils kräftigem Regen begrüßt.Entgegen unserer üblichen Routine starten wir den Tag mit einem herzhaften Frühstück, um
die Zeit zu überbrücken. Laut Wetter-App soll der Niederschlag gegen 9 Uhr nachlassen und später ganz aufhören. 😄Also starten wir um 9 Uhr guten Mutes bei Nieselregen unsere heutige 26km-Etappe,
ohne zu ahnen, dass der Regen heute den ganzen Tag unser ständiger "treuer" Begleiter sein wird... Der Weg führt erneut durch die galizische Hochebene und wird erst ganz am Ende auf den letzten
2km steil zum Meer hin abfallen. Die ersten 10km sind trotz ständigem Regen sehr abwechslungsreich - einige Dörfer, schöne Bachläufe und wolkendurchzogene Wälder haben etwas Mystisches, das
sowohl Elisa als auch mir gut gefällt. Bei O Logoso mache ich noch einen Abstecher zum Pedra Cabalgada, dem "Reitenden Stein". Diese und andere interessante Felsformationen muss man sich
allerdings mit einem 1,5km Umweg und einem zusätzlichen Aufstieg über einen Bergrücken erarbeiten.
Bei km12 in der Nähe von Hospital geben zwei Meilensteine den Hinweis, dass sich der Camino teilt - ein Weg führt nach Muxia, der andere weiter nach Finisterre. Ab hier liegt ein sehr zähes Teilstück von 14km vor uns. Keine Dörfer, keine Einkehrmöglichkeit, breite Teer- oder Feldwege, weiterhin teils kräftiger Regen, keine Abwechsung für die Augen aufgrund der dichten tiefen Wolken - wir laufen größtenteils schweigend in gleichbleibendem Tempo und mit eingezogenem Kopf nebeneinander her. An Pause denkt keiner von uns, denn sobald wir stehen, beginnen wir in unseren nassen Kleidern zu frösteln.
In diesen Stunden ist der Weg das Ziel und wir versuchen, die aufkommenden Signale unserer Körpers zu ignorieren. Schließlich ist aber auch das geschafft und es geht endlich abwärts zum Meer und
zu unserem heutigen Ziel Cee. Und siehe da, kaum 30min nach unserer Ankunft kommt die Sonne durch - hoffentlich ein gutes Zeichen für unsere morgige finale Etappe zum Kap. Elisa's Erkältung
klingt langsam ab, leider kämpft sie jetzt mit zwei Blasen an den Fersen. Aber sie hält super durch. Heute haben wir die 26km in 6h Laufzeit abgespult - sehr gutes Tempo ! Mein Schienbein meldet
sich zwar bei jedem Schritt, wird glücklicherweise nicht schlimmer - Ibu sei Dank!
Hasta mañana
8. + 4. Tag
Samstag, 14.06.2025
Tag 4 - endlich am Ziel!
Der heutige Tag wird uns für die letzten beiden harten Tage belohnen. Der Himmel ist noch bedeckt, als wir Cee am Morgen hinter uns lassen. Nach einem letzten kernigen Anstieg verläuft der Weg
fast den ganzen Tag am Meer entlang. Der blaue Himmel gewinnt immer mehr die Oberhand und ein traumhafter Sandstrand reiht sich an den anderen. Ein Badeurlaub hier in Galicien wäre sicher mal
eine tolle Alternative... Nach 4h erreichen wir den langen Sandstrand von Fisterra und nach einer kurzen Pause nehmen wir die letzten gut 3km ans Kap in Angriff.
Geschafft! Der km0-Meilenstein ist erreicht 💪. Wir genießen das herrliche Wetter, die tolle Aussicht und unseren Erfolg... Dann nochmal die 3km zurück nach Fisterra und nach einem Badestopp an
einer tollen kleinen Bucht (Wasser 16°, aber das hält uns nicht auf 😁) geht es per Bus zurück nach Santiago. Die Fahrt dauert 2,5h, aber ist wunderschön, überwiegend entlang der Küste mit ihren
vielen Halbinseln, Buchten und Stränden (wieder mal... 😉).
8. + 5. Tag
Sonntag, 15.06.2025
- Rückflug -
Tag 5 - zurück nach Deutschland:
Wir können unseren Aufenthalt mit einem leckeren Frühstück im Hostal Suso und einem letzten Bummel zur Kathedrale und durch die Altstadt entspannt ausklingen lassen. Check-Out im Suso ist 12:00
Uhr und wir fahren mit dem Bus 6A für 1 € bequem zum Flugplatz.
Vater-Tochter-Abenteuer ans Ende der Welt
- Der Weg nach Finisterre -
Tag 1 (11.06.2025): Abschied und Aufbruch
Nach dem emotionalen Abschied von den Mitpilgern starten Elisa und Otmar alleine in Santiago de Compostela ihre letzte Etappe – 90 km bis zum Kap Finisterre. In tropisch-schwüler Luft führt der
Weg durch grüne, eukalyptusduftende Wälder, vorbei an alten Brücken und Wasserfällen. In Negreira endet der Tag, erste gesundheitliche Wehwehchen machen sich bemerkbar.
Tag 2 (12.06.2025): Durch Wind und Regen
Die 27 km lange Etappe nach Lago wird zur echten Herausforderung: Nach einem trockenen Start zieht auf der Hochebene ein stürmischer Nieselregen auf, der den Weg erschwert. Doch die
abwechslungsreiche Landschaft und ein warmes Pilgermenü am Ziel machen alles wett.
Tag 3 (13.06.2025): Der Regen bleibt – und wir auch
Der längste und härteste Tag: Dauerregen begleitet die beiden über 26 km durch mystische Wälder und verlassene Landstriche. Besonders die letzte, karge Strecke fordert alles ab. Kein Ort, kein
Café – nur der gleichmäßige Schritt, Regen im Gesicht und das Ziel im Kopf.
Tag 4 (14.06.2025): Ankommen am Atlantik
Endlich – das Meer! Nach einem letzten Anstieg öffnet sich der Blick auf endlose Strände und das erste Mal seit Tagen zeigt sich die Sonne. Glücklich erreichen Elisa und Otmar den mythischen
Kilometer-Null-Stein am Kap Finisterre. Ein kurzes Bad im kalten Atlantik krönt diesen besonderen Moment, bevor es mit dem Bus zurück nach Santiago geht.
Tag 5 (15.06.2025): Abschied mit Wehmut
Nach einem gemütlichen Frühstück und einem letzten Bummel durch Santiago endet das Abenteuer. Körperlich erschöpft, aber voller unvergesslicher Eindrücke, fliegen die beiden zurück – mit dem
Wissen, etwas ganz Besonderes gemeinsam erlebt zu haben.